Begegnung mit dem inneren Kind – wie frühe Kindheitserfahrungen Dein Denken und Handeln beeinflussen

Unsere Kindheit prägt unser Verhalten. Die Summe dieser positiven, aber auch negativen Erfahrungen werden allgemein auch unter dem Begriff „inneres Kind“ zusammengefasst. Welchen Einfluss haben diese auf unser Verhalten im Erwachsenenalter? Beispielsweise reagiert jemand, der es den Eltern nie recht machen konnte, als Erwachsener empfindlich auf Kritik. Wenn wir diese Strukturen durchbrechen wollen, müssen wir uns mit unserem inneren Kind auseinandersetzen. Hierfür werfen wir zuerst einen Blick auf die wichtigsten vier psychischen Grundbedürfnisse eines Kindes:

  1. Das Bedürfnis nach Bindung, um das Überleben zu sichern: Das Baby bzw. Kleinkind muss seine Grundbedürfnisse stillen und ist dabei auf sein Umfeld angewiesen.

  2. Das Bedürfnis nach Autonomie: Nehmen die Eltern dem Kind alle Aufgaben ab, kann es nicht selbstständig werden.

  3. Das Bedürfnis nach Lustbefriedigung - Umgang mit Lust und Unlust: Wenn die Eltern das Konsumieren von Süßigkeiten verboten haben, kann der jeweilige Mensch im Erwachsenenalter eine Abneigung gegen Süßes entwickeln oder verfällt ins Gegenteil (Übergewicht).

  4. Das Bedürfnis nach Anerkennung: Wenn diese einem Kind verweigert wird, kann es kein richtiges Selbstwertgefühl entwickeln und leidet im Alter womöglich an Komplexen.

Sonnenkind und Schattenkind

Auf allen vier Ebenen kann es zu positiven und negativen Prägungen kommen. Diese führen dazu, dass ein Kind Glaubenssätze entwickelt, die entweder positiv (Sonnenkind) „ich bin gut so wie ich bin“ oder negativ (Schattenkind) „ich bin nicht gut genug“ sind. Je nachdem, in welchem Modus wir sind, erfolgt die jeweilige Interpretation der Situation, dadurch entstehen Gedanken und Gefühle, diese lösen ein spezifisches Verhalten aus. Wenn in diesem Zusammenhang negative Gefühle auftreten, entwickeln die Menschen Strategien, um dieser unangenehmen Situation ausweichen zu können. Beispielsweise kann jemand, der von sich denkt, er wäre nicht gut genug, zum Perfektionisten werden. Die Gefahr hierbei ist, dass sich diese Person zu sehr verausgabt und möglicherweise in einem Burnout endet.

Negative Glaubenssätze erkennen

Um diese Verhaltensmuster erkennen und verändern zu können, muss man sich seiner negativen Glaubenssätze bewusst werden. Stelle Dir eine Situation, die du negativ in Deiner Kindheit empfunden hast, passend zu deinem jeweiligen Elternteil vor. Schreibe die jeweiligen Emotionen, z. B. ängstlich, traurig etc. auf. Wenn Du tief in dich hineinhörst, kannst Du daraus die Glaubenssätze ableiten: ich bin..../ich bin nicht... (z. B. Ich bin wertlos).

Denkmuster verändern als Schlüssel zum Erfolg

Nur allein die Tatsache, diese Denkmuster erkennen zu können, ist schon sehr wertvoll. Doch wie lassen sich diese nun verändern? Die Antwort ist naheliegend: Wandle Deine negativen Glaubenssätze in positive um! Beispielsweise wird aus „ich bin hässlich“ => „ich bin schön“ / „ich bin wertlos“ => „ich bin wertvoll“. Schreibe diese Glaubenssätze auf und befestige sie irgendwo, damit Du sie immer im Blick hast. Weiterhin ist wichtig, dass Du die Verantwortung für Dein Handeln übernimmst. Gib nicht den anderen die Schuld. Versuche, Situationen aus der Perspektive des Sonnenkindes zu betrachten. Wenn Du Dein Verhalten und die damit verbundenen Glaubenssätze kennst, kannst Du den Blickwinkel verändern und somit irgendwann alte Denkmuster durchbrechen. Bleib dran, es lohnt sich!

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